Mama stillt Babys Bedarf mit Muttermilch oder einem Milchersatz, den sie ebenso wie Babybrei mit warmem Wasser anrührt. Eltern sind sich oft nicht sicher, ob normales Leitungswasser dafür ausreicht oder ob nicht stilles Mineralwasser die bessere Alternative darstellt. Kein Grund zur Beunruhigung: Fast immer tut es einfaches Wasser aus dem Hahn.
Stilles Wasser für Babynahrung ist ein Muss!
Einen Kardinalfehler sollte man bei Milchersatz und Babybrei nicht machen: Wasser mit Kohlensäure verwenden! Abstehen lassen oder auskochen, bis diese komplett entweicht, ist unnötig. Greifen Sie lieber auf stilles Mineralwasser zurück. Im Handel gibt es spezielles Wasser, das mit der Deklaration "Für die Zubereitung von Babynahrung geeignet" gekennzeichnet ist. Oder auf Leitungswasser, das deutlich billiger und meistens genauso gut gesund ist.
Säuglingsnahrung: Gibt es Keime und Schadstoffe im Leitungswasser?
Diese Frage hält Mama und Papa meistens vor Leitungswasser zurück. Auf jeden Fall sollten sie beachten, dass klares, frisches und sauberes aus dem Hahn kommt. Insbesondere morgens, wenn das Wasser länger in der Leitung gestanden hat, sollte man es eine Weile laufen lassen, damit Rückstände aus dem Leitungssystem verschwinden. Das gilt insbesondere für morgens vielerorts übliche braune Verfärbungen.
Schwarzes Leitungswasser ist ein Alarmsignal: Der Grund hierfür sind unter Umständen alte Leitungsrohre aus Blei, die man bis in die 1970er Jahre verbaut hat. In einem solchen Fall sollten Sie Ihr Leitungswasser unbedingt testen oder testen lassen und die Ursache klären. Bis dahin fahren Sie mit Mineralwasser zur Zubereitung von Babybrei besser.
Andere Schadstoffe kommen ebenfalls aus dem Leitungssystem des Gebäudes und nicht vom Wasserversorger. Der ist nach Maßgabe der Trinkwasserverordnung dazu verpflichtet, strenge Grenzwerte für Schwermetalle wie Blei oder Quecksilber, Pestizide, Nitrate und andere Substanzen einzuhalten, die insbesondere für Kinder schädlich sind. Häufig liegen diese Grenzwerte sogar unter denen der Mineral- und Tafelwasserverordnung, wie etwa beim Blei, von dem es im Tafelwasser bis zu fünfzig Mal so viel geben darf wie im Wasser aus dem Hahn.
Vorsicht bei einigen Mineralwässern!
Einige Sorten Mineralwasser erweisen ihrem Namen noch Ehre - galt früher ein Mindestgehalt von 1000 Milligramm Mineralien pro Liter, ist dieser durch eine EU-Verordnung hinfällig geworden. Mittlerweile enthält das Trinkwasser oftmals mehr davon als sogenannte Mineralwasser.
Trotzdem gibt es Sorten, die immer noch einen sehr hohen Mineralienanteil enthalten. Diese sind für Babynahrung nicht geeignet, da sie den Elektrolythaushalt überfordern würden. Das ist der tiefere Sinn des speziellen "Babywassers" und der Kennzeichnung "Für die Zubereitung von Säuglingsnahrung geeignet".
Kann man hartes Wasser für Babynahrung verwenden?
Hartes Wasser ist alles andere als schädlich, eigentlich sogar im Gegenteil: Hohe Wasserhärte bedeutet einen hohen Anteil an Mineralstoffen wie Calcium und Magnesium, von dem Kinder im Wachstum viel benötigen. Ihre Mengen liegen allerdings weit unter der Grenze, die Kindern gefährlich werden könnten. Mit dem Milchersatz oder der Breinahrung bringt man vergleichsweise wesentlich mehr davon in die Nahrung.
Wenn die Kinder Tee bekommen
Wegen ihres empfindlichen Wasserhaushalts dürften Babys kein pures Wasser trinken, bis sie die erste Breinahrung erhalten. Dann gibt es Tee, etwa Früchte- oder Fencheltee, der auch dem Bäuchlein guttut, wenn es mal grummelt. Auch hier ist Leitungswasser die einfachste und beste Alternative, und gegebenenfalls sollte man als Wasser aus der Flasche lieber stilles Wasser anstelle von Classic oder Medium verwenden.
Quellen, Links und weiterführende Literatur
- Bundesministerium der Justiz und für Verbraucherschutz:
- Verordnung über die Qualität von Wasser für den menschlichen Gebrauch (Trinkwasserverordnung).
- Verordnung über natürliches Mineralwasser, Quellwasser und Tafelwasser (Mineral- und Tafelwasserverordnung).
- Ökotest: