Die Wasserhärte entscheidet über die sparsame und umweltfreundliche Einstellung von Spülmaschine und Waschmaschine. Ebenso spielt sie eine große Rolle bei Betrieb und Wartung von Heizungen und Heisswasseranlagen. Je härter das Trinkwasser, desto öfter muss man Kaffeemaschine, Kaffeevollautomaten oder Wasserkocher entkalken.
Was ist Wasserhärte?
Chemisch ist Wasserhärte ein komplexer Begriff, in den die Gleichgewichte von Calcium- und Magnesiumionen mit Carbonat und Hydrogencarbonat einfließen. Zur Vereinfachung rechnet man die Ionenverhältnisse so um, als wäre nur Calciumcarbonat im Leitungswasser vorhanden. Ähnlich ging man bei der alten Einheit Grad deutsche Härte (°dH) vor. 1 °dH entsprachen 10 Milligramm Calciumoxid oder 7,19 Milligramm Magnesiumoxid.
Was bedeutet hartes und weiches Wasser?
Je nach der Menge des rechnerisch im Leitungswasser gelösten Calciumcarbonates unterscheidet man drei Härtebereiche von Trinkwasser:
- < 1,5 Millimol Calciumcarbonat pro Liter = Härtebereich weich
- 1,5 - 2,5 Millimol Calciumcarbonat pro Liter = Härtebereich mittel
- > 2,5 Millimol Calciumcarbonat pro Liter = Härtebereich hart.
Die Wasserversorger sind gesetzlich verpflichtet, mindestens einmal im Jahr den Härtebereich des von ihnen gelieferten Leitungswassers in der Presse oder auf der Wasserrechnung bekanntzugeben. Möchten Sie Näheres erfahren, fragen Sie bei ihrer Gemeindeverwaltung nach - oder schauen Sie sich auf unseren Ratgeber-Seiten zum Thema Wasserhärte um!
Warum ist die Wasserhärte wichtig für Geräte?
Je wärmer das Leitungswasser wird, desto weniger Calciumcarbonat kann es lösen. Daher sind alle Gerätschaften zur Warmwasserbereitung von Verkalkung bedroht, von Wasserkocher und Kaffeemaschine bis zur Heizungsanlage. Die Wasserhärte entscheidet, wie oft Sie entkalken müssen und ob sich eine Anlage zur Wasserenthärtung rentiert.
Was bei Armaturen in Bad und Küche unschöne Kalkflecken hinterlässt, ist im Inneren der Gerätschaften noch wesentlich folgenreicher: Kalkablagerungen verringern den Leitungsquerschnitt, beeinträchtigen den Wärmeaustausch und begünstigen die Korrosion.
Wasserhärte bei Waschmaschinen und Spülmaschinen
Den Effekt von hartem Leitungswasser kennen Sie aus der Dusche: Seife und Shampoo schäumen viel weniger als mit weichem Wasser. Ähnlich sieht das mit der Reinigungswirkung von Waschmaschine und Spülmaschine aus: Je härter das Trinkwasser, desto mehr Waschpulver und Regeneriersalze benötigen sie.
Phosphate und Tenside sind Schadstoffe, die die Umwelt schädigen. Bei allzu reichlichem Gebrauch gelangen sie ins Grundwasser und gefährden nicht nur die Trinkwasserversorgung, sondern auch Pflanzen und Tiere. Zudem schont ein sparsamer Verbrauch den Geldbeutel.
Ist hartes Wasser ungesund?
Im Gegenteil - Calcium und Magnesium benötigen wir in großen Mengen. Calcium ist mit rund eineinhalb Kilo der anteilsmäßig wichtigste Mineralstoff des Menschen. Das ist der Grund, warum Wasserversorger bei der Trinkwassergewinnung nur sehr hartes Wasser entkalken und eine vollständige Entfernung der Calciumionen nicht gestattet ist.
Beim Trinken von Leitungswasser ist eine hohe Wasserhärte nicht weiter störend. Allerdings beeinträchtigt sie den Geschmack von Kaffee und Tee, sodass man zu deren Zubereitung vorzugsweise weiches, gegebenenfalls entkalktes Wasser verwendet.