Bei Ausgrabungen in der fränkischen Stadt Bayreuth wurden mehr als 20 Brunnen sowie eine alte Sandsteinleitung gefunden. Auch wird die Stadt mit ihren heute gut 70.000 Einwohnern sowohl vom Roten Main von Ost nach West als auch von zahlreichen kleineren Gewässern durchflossen, die zum Teil offen durch das Stadtgebiet fließen. Die Einwohner nutzten also von Anfang an die vorhandenen Wasserreservoirs.
Bereits im 18. Jahrhundert wurden die Holzröhren für eine städtische Leitung von den Quellhöfen zu vier Brunnen der Innenstadt in einem neu angelegten Teich gelagert, der heute Röhrensee heißt und in einer Parkanlage südlich der Innenstadt liegt. So begann in Bayreuth, das aufgrund des Festspielhauses auf dem Grünen Hügel und der damit verbundenen jährlichen Wagner-Festspiele als Richard-Wagner-Stadt weithin berühmt ist, schon früh eine organisierte Wasserversorgung für die Bevölkerung.
Bayreuth nutzt viele Wasserquellen
Heute wird Bayreuth auf mehrfache Art mit dem nötigen Trinkwasser versorgt: Knapp 30 Prozent stammen aus der Grundwasserförderung, die in den Tiefbrunnen in Lehen, Osterbrunnen und Eichelacker seit Jahrzehnten von den Stadtwerken Bayreuth betrieben werden. Etwa 20 Prozent werden durch Quellfassungen aus dem Fichtelgebirge gedeckt. Die Anfänge dieser Fernversorgung stammen bereits aus dem Jahr 1908. Mehr als 50 Prozent steuert der Zweckverband Fernwasserversorgung Oberfranken bei, der die Stadt 1986 zum ersten Mal mit aufbereitetem Trinkwasser versorgte. Dieses Wasser stammt aus der um 1970 erbauten Talsperre Mauthaus im Frankenwald, auch als Ködeltalsperre bekannt. Das Rohwasser wird anschließend in der Aufbereitungsanlage Rieblich zu Trinkwasser veredelt und dann unter anderem nach Bayreuth geleitet.
Die Stadtwerke Bayreuth versorgen nicht nur die Stadt selbst über die Hochbehälter Hohe Warte II und Eichelberg (dieser ist seit 1962 in Betrieb) sowie das Pumpwerk Eichelacker, sondern ebenso die Gemeinden Gesees, Unternschreez und Obernschreez (diese durch den Hochbehälter Hohe Warte II). Insgesamt verfügen die Stadtwerke über zwölf Tiefbrunnen, je drei Brunnenfelder und Quellgebiete und 88 Quellfassungen.
Die gute Wasserqualität bewahren
Die Brunnen und Quellgebiete sind von Wasserschutzgebieten umgeben, damit sie nicht verschmutzen und möglichst vor äußeren Einflüssen geschützt werden. Quellwasser ist ein wertvolles Gut, denn das Wasser fließt über viele Jahre in tiefere Erdschichten, wird dabei auf natürliche Weise gereinigt und entwickelt somit eine hervorragende Rohqualität. Es muss nur wenig aufbereitet werden. Die Landwirtschaft in diesen Schutzgebieten ist daher nur mit Auflagen und einer gewissen Anstrengung möglich, denn der Nitrat- und sonstige Schadstoffgehalt des Bodens und des Wassers soll selbstverständlich möglichst gering gehalten werden. Zu diesem Zweck fördern die Stadtwerke Bayreuth die örtliche Landwirtschaft und arbeiten mit dieser bei allen Fragen eng zusammen.
Die Wasserhärte in Bayreuth
Der überwiegende Teil des Trinkwassers in Bayreuth entspricht der Wasserhärte weich. Verbraucher, die sich genauer informieren möchten, können den Härtegrad ihres Wohnbezirks über die Homepage der Stadtwerke erfahren. Weiches Wasser hat den Vorteil, dass die elektrischen Geräte nicht entkalkt werden müssen. Auch schmeckt weiches Wasser den Teetrinkern besonders gut. Wenn die Hausleitungen in guten Zustand sind, kann das Trinkwasser, das durch die zuständigen Stellen sehr häufig kontrolliert und in bester Qualität bis zum Hausanschluss geliefert wird, direkt aus der Leitung getrunken werden.
Bayreuth liegt in Bayern nordöstlich von Nürnberg und südwestlich von Hof.