Der Wasser- und Abwasserzweckverband Gotha und Landkreisgemeinden bezieht das Trinkwasser für Gotha von der Thüringer Fernwasserversorgung. Diese gewinnt es in der Ohra-Talsperre bei Luisenthal. Daraus resultiert eine niedrige Wasserhärte für Gotha. Circa 700.000 Menschen, darunter auch die Einwohner von Gotha, werden über die Ohra-Talsperre mit Trinkwasser versorgt. Entnommen wird das Rohwasser über einen Entnahmeturm, der über Entnahmeöffnungen in drei unterschiedlichen Höhen verfügt. Die Aufbereitung zu Fernwasser erfolgt in der Trinkwasseraufbereitungsanlage Luisenthal, die sich direkt unterhalb der Staumauer befindet.
Drei Stollen verdoppeln die Größe des Einzugsgebietes
Damit jederzeit ausreichend Rohwasser für die Trinkwassergewinnung verfügbar ist, wurde das Einzugsgebiet der Ohra-Talsperre durch drei Stollen mit freiem Gefälle erweitert. Über den Gerastollen gelangt Wasser aus dem Sieglitzbach, dem Langen Grund, dem Kehltal sowie der Wilden und der Zahmen Gera zur Stauanlage. Der Haselbachstollen leitet Wasser aus dem Langen Grund und dem Haselbach in den Schmalwassergrund, von wo aus es nach Bedarf der Talsperre Schmalwasser oder der Ohra-Talsperre zugeführt wird. Der Schmalwasserstollen dient der Ableitung des Wassers aus dem Schmalwassergrund und bildet zugleich die Verbindung zwischen Haselstollen und Ohra-Talsperre.
Trinkwasseraufbereitung in Luisenthal
Um eine hohe Wasserqualität für Gotha und weitere mit dem Talsperrenwasser versorgte Ortschaften zu gewährleisten, durchläuft dieses verschiedene Verfahrensschritte. Die Ozonung dient dazu, Mikroorganismen abzutöten sowie organische und anorganische Inhaltsstoffe zu oxidieren, um sie in nachfolgenden Aufbereitungsschritten besser entfernen zu können. Aus demselben Grund werden gelöste Inhaltsstoffe mithilfe von Metallsalzen und Flockungshilfsmitteln gebunden. Alle Partikel werden anschließend mit Hilfe von Mehrschichtfiltern entfernt. Um die Korrosivität zu mindern und die Pufferkapazität und die Mischbarkeit mit anderen Wässern zu verbessern, wird das sehr weiche Talsperrenwasser außerdem aufgehärtet. Nach Abschluss der Aufbereitung wird das nun fertige Leitungswasser mittels Chlorgas, Chlordioxid oder Natriumhypochloritlösung desinfiziert, um sicherzustellen, dass es hygienisch einwandfrei bei den Verbrauchern ankommt.
Weiches Wasser spart Weichspüler und Entkalker
Trotz der Aufhärtung liegt die Wasserhärte in Gotha mit nur 3 bis 4 °dH im Härtebereich „weich“. Durch weiches Wasser entstehen kaum Kalkablagerungen, sodass private Enthärtungsanlagen und zusätzliche Wasserenthärter überflüssig sind. Wasch- und Spülmittel entwickeln eine höhere Reinigungskraft als bei hartem Wasser. Dadurch können die Dosierungen deutlich geringer ausfallen. Da die Wäsche bei dieser Wasserhärte von allein flauschig wird, sind Weichspüler nicht zwingend erforderlich. Auf den menschlichen Körper wirkt sich die geringe Wasserhärte nicht negativ aus. Zwar enthält das weiche Wasser relativ wenig Mineralien, allerdings lässt sich der Bedarf auch viel besser über Milch und Milchprodukte, Vollkornprodukte und verschiedenste Gemüsesorten decken.
Fazit
Das weiche Leitungswasser in Gotha schont nicht nur die Haushaltsgeräte, sondern auch die Umwelt. Es gelangen weniger Chemikalien in das Abwasser, die anschießend aufwendig wieder entfernt werden müssten. Wer Wasch- und Spülmittel entsprechend der Herstellervorgaben für die geringe Wasserhärte in Gotha dosiert und auf Entkalker und Weichspüler verzichtet, kann außerdem den eigenen Geldbeutel entlasten. Gotha ist eine Stadt in Thüringen im Landkreis Gotha und befindet sich ca. 26 Kilometer westlich von Erfurt und ca. 47 Kilometer nördlich von Suhl.