Die Stadt Kempten (Allgäu) wird fast gleichhälftig von dem Fluss Iller in eine West- und eine Osthälfte geteilt. Der kräftig fließende Fluss dient nicht nur an vielen Stellen, auch in Kempten (Allgäu), für die Energiegewinnung genutzt, er ist auch eine der vielen Quellen, aus denen sich die Stadt zur Trinkwasserversorgung der Bevölkerung bedient. Aufgrund dieser unterschiedlichen Herkunftsorte teilt sich auch die Wasserhärte in Kempten (Allgäu) auf.
Kempten (Allgäu): eine lange Geschichte der Wasserversorgung
Schon die Römer nutzten den Platz, an dem sich schon damals eine Siedlung befand, und befuhren die Iller mit Flößen. Jahrhunderte lang war der Zwiespalt zwischen dem wachsenden Bedarf der Bevölkerung und den knappen Ressourcen (trotz des Flusswassers und einiger Quellen) groß. Mal waren es die Kosten, die beispielsweise bei einem Hochpumpen von tiefer gelegenem Wasser auf die Stadt zukamen, ein anderes Mal war die Suche nicht erfolgreich oder die Quellen nicht ausreichend. Die Bevölkerung wuchs immer weiter, auch der Wasserbedarf nahm stetig zu. Heute leben rund 70.000 Einwohner in Kempten (Allgäu). So wurde die Wassergewinnung seit 2005 umgestellt. Der überwiegende Teil stammt nun aus Fernwasserleitungen, die ihr kostbares Nass in die Hochbehälter Steinberg im Westen von Kempten (Allgäu) und Lenzfried im Osten senden. Beide Leitungssysteme sind in der Lage, die Versorgung der Bevölkerung im Notfall zu 100 Prozent allein zu übernehmen. Zusätzlich wurde der Lenzfrieder Behälter neu gebaut und fasst nun 5.000 Kubikmeter Wasser. Er lässt sich in zwei Stufen um dieselbe Menge ausbauen.
Weiterhin verfügt die Stadt über zusätzliche Hochbehälter und weiterhin über eigene Gewinnungsanlagen. So kann die Bevölkerung auf eine gute und stabile Versorgung vertrauen, was im Laufe der langen Wassergeschichte von Kempten (Allgäu) nicht immer selbstverständlich war.
Zahlreiche Sicherheitskontrollen
Um die hohen Anforderungen der deutschen Trinkwasserverordnung zu erfüllen, wird das Wasser für Kempten (Allgäu) ständig auf diversen Abschnitten kontrolliert. Daran ist auch die fwoa, der Zweckverband Fernwasser Oberes Allgäu, beteiligt, die für den Fernwassertransport zuständig ist. Im Oberallgäu sind genügend Wasserreserven vorhanden, um nicht nur Kempten (Allgäu) zu versorgen. Dieses Wasser kommt dem Schutzgebiet Altstädten. Insgesamt stehen in Kempten (Allgäu) 265 Kilometer Leitungen bereit, das Trinkwasser von den Hochbehältern zu den Verbrauchern zu bringen.
Die Wasserhärte in Kempten (Allgäu)
Auch bei der Wasserhärte teilt sich Kempten (Allgäu) in ein westliches und ein östliches Gebiet, wobei das westliche etwas über die Iller hinaus nach Osten reicht. Der westliche Teil bewegt sich Wasserhärtebereich mittel, der östliche bezieht hartes Wasser. Diese beiden Härtegrade bedeuten, dass mehr Wasch- und Reinigungsmittel verwendet werden müssen als bei weichem Wasser. Dafür sind am besten die Angaben der Hersteller auf den Verpackungen zu beachten. Auch müssen besonders im Bereich des harten Wassers die elektrischen Geräte häufiger entkalkt werden. Das geht am besten mit Zitronensäure.
Gesundheitlich sind diese Härtegrade absolut unbedenklich, denn verantwortlich dafür sind die natürlichen Mineralstoffe Kalzium und Magnesium, die sich auch im menschlichen Körper befinden.
Kempten (Allgäu) liegt in Bayern südlich von Memmingen und östlich von Ravensburg.