Vier Wasserwerke und fünf Trinkwasserbehälter sowie ein über 1.700 Kilometer langes Verteilernetz mit Versorgungs-, Transport- und Hausanschlussleitungen versorgen in Kiel fast 90.000 Haushalte (Zähler) mit dem dringend benötigten Trinkwasser. Das Netz der direkten Versorgung umfasst eine Größe von rund 216 Quadratkilometern. Angeschlossen sind auch 38 Brunnen. Die Wasserhärte ist in Kiel zwar recht hoch, aber die Qualität des Wassers ist eine der besten in der Bundesrepublik.
Geschütztes Wasser in Kiel
Diese logistische Herausforderung kann gemeistert werden, seit 1929 in Kiel der wichtige Grundwasserleiter Kiel-Bramstedt-Trog mit der neuesten Tiefbohrtechnik erschlossen wurde. Das Wasser mit seiner recht hohen Wasserhärte wird aus einer Tiefe bis zu 240 Metern heraufgeholt. Es fließt unter einer rund 80 Meter dicken Schicht aus uralten Braunkohlesanden des Tertiärs und ist so bestens vor Giften und menschlichen Einflüssen geschützt. Daher kommt es, dass das Wasser in Kiel bereits im Rohzustand trinkbar ist, doch wird es zusätzlich in speziellen Aufbereitungsanlagen der Wasserwerke zu reinem Trinkwasser veredelt, damit es den offiziellen Vorschriften für Trinkwasser (Trinkwasserverordnung) entspricht. Dabei werden die zu hohen Mengen an Eisen, Mangan und Kohlensäure durch spezielle physikalische, chemische und natürliche Vorgänge entfernt und es wird unter anderem Sauerstoff zugesetzt. Das Ergebnis besteht jeden Qualitäts- und Geschmackstest mit gängigen Mineralwässern.
Der Weg über die Wasserwerke
In Kiel gibt es vier Wasserwerke mit unterschiedlichen Abgabemengen. Dabei ist das Wasserwerk Schulensee das älteste und auch das größte seiner Art. Es nahm seine Arbeit bereits vor 130 Jahren, am 4. Januar 1889, auf. Heute gibt es etwa 30.000 Kubikmeter pro Tag ab. Es folgen nach Menge das Wasserwerk Schwentinental mit rund 16.000 Kubikmetern, das Wasserwerk Pries mit etwa 7.000 Kubikmetern und das kleine Wasserwerk Wik mit rund 2.000 Kubikmetern. Durch die fünf großen Trinkwasserbehälter ist die Versorgung der Bevölkerung in Kiel sieben Tage die Woche rund um die Uhr sichergestellt. Diese Behälter sowie die Reinwasserbehälter der Wasserwerke, in denen das Wasser ebenfalls bereitgehalten wird, werden nachts wieder aufgefüllt. Durch das gesicherte Grundwasser in Kiel konnte die Stadt einen heißen Sommer wie den von 2018 sehr gut überstehen.
Reines Wasser mit recht starker Wasserhärte
Das absolut reine Trinkwasser in Kiel muss zu Hause nicht weiter aufbereitet werden. Es wird meist einmal wöchentlich untersucht, ist sauber und kühl und bekommt keine Chemikalien zugesetzt. Mit 13 bis 17 Grad deutscher Härte (dH) ist die Wasserhärte in Kiel recht hoch. Das entspricht dem Härtegrad 3. Verbraucher können sich darauf einstellen, indem sie die Mengen an Waschmitteln und Spülmitteln für die Haushaltsgeräte anpassen. Kiel liegt im Norden Deutschlands and der Ostsee, zwischen Lübeck im Süden und Flensburg im Norden.