Die Stadtwerke Kleve gewinnen das Trinkwasser für ihre Kunden über zehn Förderanlagen im Umfeld des Wasserwerks im Reichswald. Hier erfahren Sie alles Wichtige zur Wassergewinnung, zur Trinkwasseraufbereitung und zur Wasserhärte in Kleve. Das Wasserwerk im Klever Reichswald ging 1965 in Betrieb. Mittlerweile versorgt es über ein etwa 949 Kilometer langes Rohrnetz rund 100.000 Menschen in der Stadt Kleve, in den Gemeinden Kranenburg, Bedburg-Hau, Uedem und Weeze sowie in den Gocher Ortsteilen Nierswalde und Hülm mit frischem Leitungswasser.
Brunnenbau ohne schwere Technik
Eine öffentliche Wasserversorgung besteht in Kleve bereits seit 1878. Damals verfügte die Stadt über einen Brunnen an der Flutstraße, der 37 Kubikmeter Wasser zu Tage förderte. Heute gewinnen die Stadtwerke jährlich rund 5,6 Millionen Liter Trinkwasser pro Jahr. Rein rechtlich dürften sie dem Boden pro Jahr sieben Millionen Kubikmeter Grundwasser entnehmen. Der Bau des Wasserwerks im Reichswald begann 1955. In Handarbeit wurden die Brunnen errichtet und die Wasserleitungen in die Stadt verlegt. Das erste Trinkwasser wurde 1960 gefördert. Bis zur Inbetriebnahme des Wasserwerks vergingen noch weitere fünf Jahre.
Nitrat ist ein großes Problem
Das für die Trinkwassergewinnung genutzte Rohrwasser wird in 20 Metern Tiefe gewonnen. Im Grunde ist es von Beginn an trinkbar. Lediglich der erhöhte Kohlensäureanteil wird über Kalkwasser gebunden. Hierfür werden dem Wasser pro Jahr circa 150 Tonnen Weißkalkhydrat beigemischt. Ein großes Problem für das Leitungswasser in Kleve stellt der Eintrag von Nitrat in das Grundwasser dar. Kooperationsverträge über die Reduzierung des Nährstoffeintrags, die bereits 1995 mit mehr als 30 Landwirten der Umgebung geschlossen wurden, haben sich bislang noch nicht ausgezahlt. Im Durchschnitt liegt der Nitratwert bei 40 Milligramm pro Liter und damit nur knapp unter dem gesetzlichen Grenzwert von 50 Milligramm. Derzeit werden bei einigen Wasserbrunnen nur 14 bis 15 Milligramm Nitrat je Liter gemessen, während bei anderen bis zu 45 Milligramm vorliegen. Um eine ausreichend gute Wasserqualität für Kleve zu erzielen, muss das Wasser gemischt werden.
Geringe Wasserhärte in Kleve macht Weichspüler überflüssig
Das Trinkwasser in Kleve enthält sehr wenige Mineralien und damit auch kaum Härtebildner. Die Wasserhärte liegt mit 6,42 °dH im Härtebereich „weich“ nach dem Wasch- und Reinigungsmittelgesetz. Das Risiko für Kalkablagerungen in Wasch- und Spülmaschinen ist sehr gering, weshalb die Verbraucher guten Gewissens auf zusätzliche Wasserenthärter für die Waschmaschine verzichten können. Auch Weichspüler sind bei dieser niedrigen Wasserhärte nicht zwingend erforderlich. Wasch- und Spülmittel können dank des weichen Wassers sehr sparsam und umweltschonend dosiert werden. Dadurch wird nicht nur der Wasserkreislauf deutlich weniger belastet als bei hartem Wasser, sondern auch die Haushaltskasse.
Fazit
Durch die geringe Wasserhärte in Kleve bleiben Haushaltsgeräte und Armaturen weitgehend frei von Kalkbelägen. Da Wasch- und Spülmittel ihre volle Reinigungskraft entfalten können, sind deutlich kleinere Mengen erforderlich als bei kalkhaltigem Wasser. Kleve ist eine Stadt in Nordrhein-Westfalen im Landkreis Kleve im Regierungsbezirk Düsseldorf und befindet sich ca. 74 Kilometer nordwestlich von Duisburg.