Minden in Nordrhein-Westfalen ist eine der wenigen deutschen Städte mit einem Wasserwegekreuz. Hier kreuzen sich der Fluss Weser, der die Nord-Süd-Achse bildet, und der Mittellandkanal, der die Stadt von West nach Ost durchzieht. Die Stadt mit mehr als 80.000 Einwohnern bedient sich allerdings in Sachen Trinkwasser nicht aus diesen Wasserwegen, ebenso wenig wie aus den zahlreichen Wasserflächen, die sich im Stadtgebiet von Minden befinden.
Minden wird seit mehr als 130 Jahren zentral mit Wasser versorgt
Dass das Mindener Gebiet schon früh besiedelt wurde, hat es mit vielen wasserreichen Gegenden gemein. In den 1870er-Jahren mehrten sich die Wünsche der Bevölkerung nach einer zentralen Wasserversorgung. 1888 gingen daher das Wasserwerk an der Portastraße und ein erstes Leitungsnetz in Betrieb. 1956 folgte das zweite Wasserwerk mit drei Brunnen am Mackenkampsweg im Amt Hausberge südlich von Minden. Dann wurde das Wasserwerk IIa Huxhöhe mit Brunnen im Jahre 1977 errichtet, ein Jahr später wurden 13 Kilometer Leitungen nach Minden gebaut. Seit 1981 gibt es noch das sogenannte Wasserwerk IV (Meißen), dessen gefördertes Rohwasser im Wasserwerk I mitbearbeitet wird.
Alle Mindener Wasserwerke werden von der Mindener Wasser GmbH betrieben und arbeiten mit Grundwasser, insgesamt können bis zu sieben Millionen Kubikmeter gefördert werden. 19 Vertikal- und drei Horizontalbrunnen bringen das kostbare Nass nach oben, bevor es durch Belüftung und Filteranlagen von Mangan und Eisen befreit wird. Dabei arbeiten beispielsweise die Brunnen der Huxhöhe in 40 bis 80 Metern Tiefe und entnehmen Wasser, das durch versickernde Niederschläge entsteht. Außerdem wird wegen der hohen Wasserhärte Polyphosphat in geringer Konzentration beigegeben.
Das Grundwasser in Minden ist gut geschützt
Alle drei Wasserwerke befinden sich jeweils in einem Wasserschutzgebiet. Diese sind in mehrere Sektoren geteilt, wobei der Schutzsektor I rund um die Wasserentnahmestellen jeweils die strengsten Auflagen beinhaltet und der Zugang nur für berechtigte Personen gestattet ist. Solche Wasserschutzgebiete stellen sicher, dass hier keine Arbeiten des Menschen stattfinden, die die Qualität des Grundwassers beeinträchtigen können. Da der Mindener Mühlenkreis auch noch Heilwasser fördert, sind insgesamt 22 Schutzzonen ausgewiesen, die unter strenger Kontrolle stehen.
Über ein insgesamt 725 Kilometer langes Leitungsnetz wird das aufbereitete Trinkwasser dann zu den rund 16.300 Hausanschlüssen transportiert. Ab diesem Zeitpunkt geht die Verantwortung für die Qualität auf die Hauseigentümer über, die zu diesem Zweck ihre Rohre im Auge behalten sollten.
Die Wasserhärte in Minden
Die Wasserhärte in Minden ist überall als hart einzustufen. Das bedeutet, es gibt recht viel Kalzium und Magnesium im Wasser. Das ist gesundheitlich völlig unbedenklich, denn der menschliche Organismus ist auf diese lebenswichtigen Mineralstoffe angewiesen und kann sie daher problemlos verarbeiten. Einzig die Tatsache, dass die elektrischen Geräte mit der Zeit verkalken und dass größere Portionen an Wasch- und Reinigungsmitteln benötigt werden, kann als störend empfunden werden. Für die richtige Dosierung sollten daher die Angaben der Hersteller auf den Verpackungen befolgt werden. Die Geräte müssen in regelmäßigen Abständen entkalkt werden, was aber auf eine umweltschonende Weise geschehen kann.
Minden liegt in Nordrhein-Westfalen zwischen Osnabrück im Westen und Hannover im Osten.