An acht Einspeisepunkten übernimmt die Wasserversorgung und Stadtentwässerung Radebeul GmbH das Trinkwasser für die Stadt von der Wasserversorgung Brockwitz-Rödern GmbH. Welche Wasserhärte in Radebeul vorliegt, können Sie hier nachlesen. Um die Trinkwasserversorgung in Radebeul sicherzustellen, betreibt die Wasserversorgung und Stadtentwässerung Radebeul GmbH ein 186 Kilometer langes Verteilungsnetz mit vier Druckerhöhungsstationen. Für eine ausreichende Speicherkapazität sorgen ein Wasserturm und vier Hochbehälter mit einem Gesamtfassungsvermögen von 6.350 Kubikmetern. Die Wasserversorgung Brockwitz-Rödern GmbH gewinnt rund zehn Prozent des Trinkwassers für Radebeul im eigenen Wasserwerk Rödern. Die verbleibenden 90 Prozent bezieht sie aus dem von der DREWAG betriebenen Wasserwerk Coschütz.
Trinkwasseraufbereitung im Wasserwerk Coschütz
Das als Talsperrenwasserwerk konzipierte Wasserwerk Coschütz wurde zwischen 1939 und 1945 errichtet. Täglich bereitet es bis zu 70.000 Kubikmeter Rohwasser aus den Talsperren Lehnmühle und Klingenberg auf. Aus dieser Anlage stammt nicht nur das Trinkwasser für Radebeul und andere Kunden der Wasserversorgung Brockwitz-Rödern, auch 60 Prozent der gesamten Dresdner Trinkwassermenge werden hier aufbereitet. Um eine hohe Wasserqualität für Radebeul, Dresden und weitere Abnehmer sicherzustellen, passiert das Rohwasser zunächst eine 80 Meter lange und 36 Meter breite Filterhalle, in der Eisen, Mangan und Trübstoffe ausgefiltert werden. Anschließend werden Kalziumhydroxid und Kohlenstoffdioxid zugegeben, um die Wasserhärte zu erhöhen und den pH-Wert einzustellen. Unerwünschte Geruchs- und Geschmacksstoffe werden bei Bedarf mittels pulverförmiger Aktivkohle entfernt. Eine Desinfektion mit Chlor bzw. Chlordioxid stellt sicher, dass das Leitungswasser in Radebeul keimfrei ankommt.
Wasserwerk Rödern – Wassergewinnung mit ökologischen Folgen
Das Rohwasser für das seit Oktober 1987 in Betrieb befindliche Wasserwerk Rödern wird über Brunnen gefördert. Bei der Aufbereitung kommen Aluminiumsulfat zur Flockung, Natriumhydroxid zur Einstellung des pH-Wertes und Chlorgas zur Desinfektion zum Einsatz. Nach seiner Errichtung lieferte das Wasserwerk Rödern zunächst täglich 6.000 Kubikmeter Wasser nach Weinböhla und Coswig. Ab 1989 waren es 35.000 Kubikmeter. Die ökologische Konsequenz: Der in der Nähe der Brunnenanlagen befindliche Freitelsdorfer Vierteich und das dazugehörige Moor trockneten aus. Mitte der 1990er Jahre wurde deshalb die dafür verantwortliche südliche Brunnenterrasse auf Betreiben von Naturschützern und Umweltverbänden stillgelegt. Heute führt der Teich, der 2016 zum Naturschutzgebiet erklärt wurde, wieder ausreichend Wasser. Im Regelbetrieb liefert das Wasserwerks Rödern derzeit rund 3.550 Kubikmeter Wasser pro Tag.
Weiches Wasser schont die Umwelt
Beide Wasserwerke liefern weiches Wasser mit 5,7 °dH (Coschütz) bzw. 5,1 °dH (Rödern). Um das Verkalken von Wasch- und Spülmaschinen, Armaturen und Heißwasseranlagen müssen sich die Verbraucher dank der geringen Wasserhärte in Radebeul keine Sorgen machen. Zusätzliche Wasserenthärter sind nicht erforderlich und Reinigungsmittel können äußerst sparsam dosiert werden. Damit kommt die niedrige Wasserhärte sowohl der Umwelt als auch der Haushaltskasse zugute.
Fazit
Das Radebeuler Leitungswasser entspricht dem Härtegrad „weich“. Dank der geringen Wasserhärte in Radebeul sparen die Verbraucher Wasch- und Spülmittel sowie Wasserenthärter. Davon profitieren nicht nur sie selbst, sondern auch die Natur. Radebeul ist eine Stadt in Sachsen im Landkreis Meißen und befindet sich ca. 11 Kilometer nordwestlich von Dresden und ca. 79 Kilometer nordöstlich von Chemnitz.