Grundwasser - den Begriff hört man oft, aber was hat es damit eigentlich auf sich? Als wichtigste Ressource für unser Trinkwasser ist das unterirdische Wasser extrem wichtig, aber auch durch Umwelteinfüsse extrem gefährdet.
Was versteht man unter Grundwasser?
Grundwasser ist alles Wasser, das durch das Versickern von Niederschlägen oder Oberflächenwasser wie Flüssen, Seen und Bächen in den Boden gelangt. So definiert es sinngemäß das Wasserhaushaltsgesetz (WHG). Erreicht dieses Wasser eine undurchlässige Schicht wie Lehm oder Gestein, bildet dieses die untere Begrenzungsfläche oder Grundwassersohle. Die oberste Schicht bezeichnet man als Grundwasserspiegel oder Grundwasserstand.
Überschüssiges Grundwasser wird ständig durch Versicherung nachgeliefert und tritt an der Oberfläche in Form von Brunnen und Quellen zutage.
Grundwasser als Lieferant für Trinkwasser
Für unsere Trinkwasserversorgung ist das Grundwasser von besonderem Interesse, denn es stellt rund dreiviertel unserer natürlichen Wasserressourcen. Entsprechend wichtig ist ein gleichbleibend hoher Grundwasserspiegel und die Reinhaltung der unterirdischen Wasservorräte. Das gilt nicht nur für das Wasser, das aus der Leitung kommt, sondern ebenso für Mineralwasser und andere Flaschenwasser. Schadstoffe im Wasser sind für Kinder und Erwachsene gesundheitsschädigend, insbesondere aber für Babys, die besonders empfindlich auf solche Substanzen reagieren.
Grundwasser ist wichtig für unsere Ökosysteme
Die Bedeutung des Grundwassers für unsere natürlichen Ökosysteme ist nicht zu unterschätzen. Pflanzen erreichen mit ihren Wurzeln den Kapillarsaum des Grundwassers, der sich durch die Kapillarkräfte zwischen den Partikeln des Bodens über dem Grundwasserspiegel bildet. Wälder und Wiesen sind auf diese Wasserversorgung angewiesen, aber auch die Pflanzen auf landwirtschaftlich genutzten Flächen. Waldsterben und vertrocknete Ackerflächen sind daher die Folge heißer und regenarmer Sommer.
Schadstoffe bedrohen das Grundwasser
Was ins Grundwasser gelangt, erscheint früher oder später auch in unserem Trinkwasser. Daher gilt dem Grundwasserschutz besonderes Augenmerk. Eine große Rolle spielt hier die industrielle Landwirtschaft. Als Schadstoffe kommen insbesondere Nitrate und Pestizide in Betracht. Nitrat ist in Kunstdünger und in der Gülle aus der Tierhaltung enthalten. Pestizide sollen Schadinsekten und unerwünschte Beipflanzen fernhalten, gelangen aber unvermeidlich in den Grundwasserkörper und stellen die Wasserversorger vor immer größere Probleme bei der Trinkwasseraufbereitung.
Wie wird die Wasserqualität sichergestellt?
Die Anlagen zur Wassergewinnung und Wasserversorgung unterliegen regelmäßigen Kontrollen durch die Behörden der Bundesländer, insbesondere durch die örtlichen Gesundheitsämter. Ein ebenso strenges Auge haben die zuständigen Stellen auf die Überwachung der Trinkwasserverordnung, die die hohe Qualität des Leitungswassers in Deutschland gewährleistet.
Quellen, Links und weiterführende Literatur
- Deutsches Institut für Normung e.V.: DIN 4049-1 - Hydrologie; Grundbegriffe.
- Bundesministerium der Justiz und für Verbraucherschutz/Bundesamt für Justiz:
Gesetz zur Ordnung des Wasserhaushalts (Wasserhaushaltsgesetz, WHG).
Verordnung über die Qualität von Wasser für den menschlichen Gebrauch (Trinkwasserverordnung). - Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe: Die Grundwasservorkommen in Deutschland.